Hg. von Andreas Dury und Klaus Behringer
Mit einem Nachwort von Andreas Dury
Erschienen Dezember 2007. 386 Seiten
ISBN 978-3-929435-15-3
€ 14,-
Weitere Teile der Werkausgabe:
Das romantische Werk (Werkausgabe Band 2)
Tondokumente aus 3 Jahrzehnten
Die komplette Werkausgabe
Anlässlich des 80. Geburtstags des Autors Werner Laubscher hatten Andreas Dury und Klaus Behringer 2007 im PoCul-Verlag eine Ausgabe seiner Werke begonnen. Seit August 2008 liegt sie nun komplett vor in zwei Bänden und zwei Hör-CDs, mit sämtlichen Gralssuchen, Kinderszenen, Stilübungen, Romantizismen, Winzerhütten, Mozartiaden, Taugenichtsereien und der Verbandsgemeinde Bindenthal.
Laubscher wurde 1927 geboren, im selben Jahr, in dem Hugo Ball starb. Somit ist er ein Jahrgangsgenosse von Oskar Pastior, Ernst Jandl und Ludwig Harig. Er gehört zu den wenigen noch lebenden Vertretern einer experimentellen Literatur, die in der Tradition von Dada und Oulipo die Literaturszene mit Lautgedichten, konkreter Poesie und serieller Prosa und Lyrik bereichern und herausfordern.
Laubscher wurde mehrfach ausgezeichnet (Buch des Jahres 1989 des FöK Rheinland-Pfalz für Wortflecht und Lautbeiß, Martha-Saalfeld- Förderpreis des Landes Rheinland-Pfalz 1996, Pfalzpreis für Literatur 1997) und engagiert sich seit Jahrzehnten in zahlreichen literarischen Gruppen für den schriftstellerischen Nachwuchs. Mit seinen Lautgedichten ist er in das wichtige Sammelwerk International Anthology of Sound-Poetry (Kaliningrad 2001) aufgenommen worden. Er war Stipendiat im Künstlerhaus Wiepersdorf und hat die rheinland-pfälzische Literatur auf dem ersten gesamtdeutschen Dichtertreffen in Weimar (1992) vertreten.
Die Hörfassung seines experimentellen Romans Die Germansviller Dokumente hat der Saarländische Rundfunk mehrmals ausgestrahlt.
Sein Werk umfasst über 10 Bücher, verstreut in zahlreichen kleineren Verlagen und zum Großteil nicht mehr lieferbar. Außerdem lagen eine beachtliche Anzahl von Prosa- und Lyrikwerken vor, die noch gar nicht oder erst in Zeitschriften publiziert waren. Die Herausgeber sahen darin ein bedauerliches Defizit, dem die nun vollständige Werkausgabe abhelfen kann.
Das experimentelle Schaffen des Pfalzpreisträgers ist umfassend, der Band mitsamt der zwei dazugehörigen CDs mit Tondokumenten der letzten drei Jahrzehnte – darunter etliche aus den Produktionen des Saarländischen Rundfunks – ein Hochgenuss.
Die Rheinpfalz (Gabriele Weingartner)
Was sich auf nahezu jeder Seite dieses Bandes bestätigt: Laubscher ist nicht nur literarisch und musikalisch gebildet, was die Lust des Lesers am Knacken seiner dichterischen Baupläne ohnehin erhöht, nein, er ist auch ungemein witzig. Das zeigt schon, worüber er sich alles »hergemacht« hat: die Wald- und Wanderlieder, deren präsente Rhythmen auch in Laubschers Versionen motorisch sofort anspringen, die »Wortverleimungen« und »Wortzertrümmerungen« in Dada-Manier, der frech-respektvolle Umgang mit Goethe und Schiller, die vokal-lastige Reverenz vor den pfälzischen Sprachritualen. Dass man Bilder von Escher, Klee und Miró sprachlich nachzeichnen kann, beweist Laubscher locker nebenbei.
Die Rheinpfalz (Gabriele Weingartner)
Der große alte Meister der experimentellen Literatur. Ungeheure Wortlust und Sprachkunst tun sich da auf in Laubschers Wortverknappungen und Wortverschlingungen, seinen Onomatopöien und Lautgedichten, angelehnt an Dada, Oulipo und konkrete Poesie, konsequent und eigenwillig weiterentwickelt.
Saarbrücker Zeitung (Ruth Rousselange)