Hg. von Klaus Behringer und Andreas Dury
Erschienen Dezember 2012. 280 S.
ISBN 978-3-929435-23-8
€ 14,-
Ein Blind Date mit Mönch. Einen Stör. Eine Ente, vor allem aber Drogen. Einen findigen Insolvenzverwalter. Einen Hangar. Biometrische Passbilder. Einen Lippenstift oder eine Unterhose. Lokalkolorit. Eine neue Nachbarin. Einen Termin im Ministerium. Einen Insider-Anlagetipp. Einen Blick für Counselor Troy. Arbeitsethos. Slomianowski. Eine gelehrige Schülerin. Kunstverständnis. Ein Eis von Oma. Jede Menge Schädel. Identische Stühle. Eine Liege im Bunker. Humanitäre Einsätze. Softeis und Geodreiecke. Mundgefühl. Glück im Spiel. Das ist alles was wir brauchen.
Hans Gerhard, geboren 1973 in Braunschweig, lebt in Saarbrücken. Veröffentlichungen in Zeitschriften und Rundfunk, außerdem der Erzählungsband Glaub’s mir halt, erschienen in der Reihe topicana der Edition Saarländisches Künstlerhaus.
Wir danken der Landeshauptstadt Saarbrücken für die freundliche Unterstützung.
Im Jahre 2010 suchte die Landeshauptstadt Saarbrücken zum zweiten Mal im neuen Jahrtausend die Autorin oder den Autor einer sogenannten Stadtteildokumentation, also einer darstellenden Arbeit, nicht unbedingt künstlerisch, über ein noch zu bestimmendes Viertel der Stadt, in der ich seit 1996 wohne.
Ich hatte mich bereits im Jahr zuvor erfolglos beworben und war zunächst unschlüssig, ob ich es noch einmal versuchen sollte. Aber rein statistisch kommt man in Saarbrücken ja immer irgendwann dran, wenn man es nur oft genug versucht und noch am Leben ist, und so stopfte ich die identischen Bewerbungsunterlagen wie 2009 wieder in einen A3 Umschlag und schickte sie an das Kulturdezernat der Landeshauptstadt. Einige Monate später traf ich ein mir bekanntes Stadtratsmitglied, welches mir wild zwinkernd und verschwörerisch zuraunte, er habe da eine Beschlussvorlage gesehen, die mich beträfe, und der Rest ist Geschichte.
Ich hatte genau 24 Texte über das Nauwieser Viertel in Saarbrücken zugesagt, deren Hälfte eigentlich der Realität entsprechen sollte, aber es wurden dann 24 Erzählungen, die zwar alle reale Elemente enthalten (zum Beispiel gibt es im Saarland tatsächlich Fahrzeuge, die mit Verbrennungsmotoren angetrieben werden), aber eben doch ganz überwiegend belletristisch sind. Andererseits sind es über 200 Seiten Literatur, weshalb sich mein schlechtes Gewissen in Grenzen hält.
Einige Texte sind schon vor 2010 entstanden, wurden aber neu abgemischt. Ja, ich habe auch von meiner Halde gezehrt.
Ich danke also der Landeshauptstadt Saarbrücken für die Gelegenheit, gegen Honorar Texte zu schreiben und für den in der Folge gewährten Druckkostenzuschuss, namentlich dem Kulturdezernenten, Herrn Schrader, sowie Frau Kammer-Emden und Herrn Pitz.